Heute wurde im Rahmen der Wagentage ein leerstehendes Grundstück von der Gruppe DieselA besetzt und in einen neuen Wagenplatz verwandelt. Folgende Erklärung hat die Gruppe auf Indymedia veröffentlicht. Die Gruppe selbst beschreibt ihre Aktion als „Auftakt zu den „Tu mal Wat“ Tagen, denn jeder Tag ist ein guter Tag um wat zu tun!“ Als vorbereitendes Bündnis erklären wir uns solidarisch mit der Besetzung und rufen dazu auf, diese zu unterstützen.
Heute Abend haben wir, die Wagengruppe DieselA und zahlreiche Mitstreiter*innen im Rahmen der Wagentage in Berlin erneut ein Grundstück besetzt: Zur Alten Börse 1, 12681 Berlin. Warum? Weil wir uns die Stadt zurückholen! Wir senden hiermit eine Botschaft an die Stadtplanung, an die Parteien, die versagt haben, und an Großinvestor*innen, die denken, dass sie die Welt kaufen können. Wir haben die Schnauze voll!
(english below)
Wagentage in Berlin! DieselA besetzt erneut ein leerstehendes Grundstück!
Heute Abend haben wir, die Wagengruppe DieselA und zahlreiche Mitstreiter*innen im Rahmen der Wagentage in Berlin erneut ein Grundstück besetzt: Zur Alten Börse 1, 12681 Berlin. Warum? Weil wir uns die Stadt zurückholen! Wir senden hiermit eine Botschaft an die Stadtplanung, an die Parteien, die versagt haben, und an Großinvestor*innen, die denken, dass sie die Welt kaufen können. Wir haben die Schnauze voll!
Im Mai diesen Jahres hatte DieselA hatte bereits ein Grundstück an der Rummelsburger Bucht besetzt. Dort haben wir auf den Skandalösen „Bebauungsplan Ostkreuz“ aufmerksam gemacht. Dieses Grundstück wurde von der Stadt an den Immobilienkonzern Investa GmbH verkauft aber bleibt weiterhin besetzt und räumungsbedroht.
Die neue Besetzung findet im Rahmen der Wagentage statt. Dieses Jahr machen wir dabei auf die zunehmende Bedrohung von Wagenplätzen in der Stadt Berlin aufmerksam. Verdrängung wie zum Beispiel durch den Bau der Stadtautobahn A100 betrifft neben Wohnhäusern und Kulturprojekten auch viele Wagenplätze. Auslaufende Verträge oder die Unsicherheit auf Verlängerung sind Fakten für viele Wagenplätze in Berlin. Alle diese Leute sollen dann aus dem Stadtinneren an der Straßenkante stehen und sich von Ordnungsamt oder Bullen stressen lassen? Überall wird Stadtplanung von Kapitalinteressen getrieben. Die Stadt braucht jedoch diese Orte der Kiezkultur von unten, welche Raum bieten für unkommerzielle Kulturangebote und Vernetzung!
Wir wollen ein menschenwürdiges Berlin, und fordern das Recht auf Wohnraum für Alle. Deshalb haben wir besetzt, deshalb werden wir bleiben, und deshalb verteidigen wir diesen Ort, wenn nötig! Mit der Besetzung setzen wir die Forderung nach Enteignung praktisch um, ohne selbst dabei Eigentümer*in zu werden. Gleichzeitig ist die Aktion auch ein Auftakt zu den „Tu mal Wat“ Tagen, denn jeder Tag ist ein guter Tag um wat zu tun!
DieselA und die Wagentage leisten Widerstand gegen Bebauung, Verwertung und Versiegelung von Grund und Boden. Wagenplätze schützen kleine Biotope, nutzen erneuerbare Energien und es entsteht ein Bewusstsein für den sparsamen Gebraucht von Ressourcen, es wird viel recycelt und repariert. Die Wagentage positionieren sich damit als klimafreundliche Alternativen zur aktuellen Stadtentwicklung, die auf totale Verdichtung setzt und somit allen Empfehlungen zu Stadtplanung in Zeiten des Klimawandels zuwiderläuft. Solidarische Grüße an alle Beteiligten der Aktionen des heutigen Klimastreiks! Eine ausführlichere Stellungnahme findet ihr hier: https://de.indymedia.org/node/37673
Wir müssen unsere Kämpfe in der Stadt verbinden und die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Bewegungen und Themen erkennen! Das Problem ist grundlegend und heißt Kapitalismus! Die Wagentage dieses Wochenende verstehen sich als Teil dieser antikapitalistischen Kämpfe!
Kommt zur neuen Besetzung: dort wird es am Samstagabend ein Konzert und eine Küfa geben. Am Samstag tagsüber rufen wir dazu auf, sich an den Aktionen des „What the Fuck“ Bündnisses zu beteiligen. An diesem Tag fordern fundamentalistische Christ*innen mit ihrem „Marsch für das Leben“ ein Abtreibungsverbot. Es gibt eine Demo unter dem Motto „Antifeminismus sabotieren – Abtreibung legalisieren“ und diverse Störaktionen gegen die Fundis. Lasst uns gemeinsam für eine queerfeministische, antifaschistische und solidarische Zukunft kämpfen!
Für den Erhalt der bedrohten Projekte: dem anarchaqueerfeministischen Hausprojekt Liebig 34, der Kadterschmiede, dem Jugendzentrum Potse, den Barkollektiven Meuterei und Syndikat und allen anderen!
Wir fordern die Möglichkeit der langfristigen freien Nutzung von brachliegenden Flächen für Wagenplätze und einen Platz für die Wagengruppe DieselA. Besetzen überall, für mehr queerfeministsche Wagenplätze und ein Widerständiges, vielfältiges Berlin von unten!
Wagon days in Berlin! DieselA again squats a vacant property
This evening, in the course of Berlin‘s Wagentage, we as DieselA group and other allies have once again occupied another property located at: Zur Alten Börse 1, 12681 Berlin. Why? Because we take back the city! This is our message to the city development, the party politics and the real estate investors: We are pissed of and we act ourselves now!
The DieselA group has already squatted a space in May this year at the Rummelsburger Bucht area, where we wanted to bring the matter of the scandalous construction plans “Bebauungsplan Ostkreuz” to the wider public attention. This property has been sold from the city to “Investa” real estate Company, its still occupied but in danger of eviction.
The new occupation takes place in the context of “Wagentage”. This year we want to bring attention to the increasing threat of eviction, in which the wagon places find themselves. Large-scale construction projects such as the A100 or the Ostkreuz development plan ignore the interests of the neighborhood residents and displace them from their living space. The construction of the A100 means that residential buildings, lots of wagon places, as well as some cultural projects, are under threat of eviction. However, the city needs these places of diverse, bottom-up self-managed neighbourhood culture, which offers space for non-commercial activities, cultural events and social networking. Meanwhile this action is a kick-off event for the upcoming “Tu mal Wat Tage” – every day is a good day to do something!
DieselA group and the Wagentage event set an example of resistance against development, utilization and sealing of land and soil in capitalist manner. Alternative ways of living, such as wagon/trailer spaces protect small biotopes, use renewable energies, there is an awareness of the sustainable use of resources, much is recycled and repaired instead of trashed and bought new. The Wagentage are thus positioning themselves as climate-friendly alternatives to current urban development, which is based on total densification and thus runs counter to all recommendations for urban planning in times of climate change. Solidary greetings to all those involved in today’s climate strike!
We must unite our struggles in the city and recognize the interrelations of the different movements and topics! The problem is called capitalism! The Wagentage this weekend are part of this anticapitalistic struggle!
Come visit the new occupation on Saturday evening, enjoy the concert and dinner together with us.
On Saturday daytime we encourage you also to take part in actions of „What the Fuck“ alliance. On this day fundamentalist Christians demand with their „March for Life“, among others, a ban on abortion. There will be a demonstration under the motto „Sabotage antifemism – legalize abortion“ and various disruptive actions against the fundamentalists. Let’s fight together for a queerfeminist, antifascist future!
No eviction of threatened projects, such as anarcha, queer-feminist house-project Liebig34, Kadterschmiede, Youth Centre Potse, the bar collective Meuterei and Syndikat.
We demand the possibility of long-term, free usage of unused, empty, urban areas for wagon/trailer spaces and a living space for the Wagen group DieselA.
Occupy all over, for more queer-feminist alternative spaces, Wagenplaces and anti-capitalist, self-governed, diverse Berlin!